Entertainer Marc Eggers ist einer von vierzehn Promis, die sich in der neuen Staffel von „Let’s Dance“ auf das Tanzparkett wagen. Im RTL-Interview verriet er jetzt, was für ihn bei der Teilnahme zählt, wie er eigentlich selbst tickt… und überraschend sprach er auch über seinen Ex Bill Kaulitz!
Marc, warum möchtest du mit auf die „Let’s Dance“-Reise gehen?
Marc Eggers: „Es ist einfach… Ich glaube das sagen die meisten Leute so: Die Herausforderung. Ich habe zwar Jahre lang Breakdance gemacht – Breakdance ist auch das Wort ‚dance‘ mit drinne – ich war aber nie der gute Tänzer. Also ich konnte mich immer akrobatisch bewegen und in der Luft rumfliegen und allem Drum und Dran. Aber das ist natürlich was ganz neues, so Standard, Latein, Körperhaltung, ein ganz neues Metier und das reizt mich am meisten. Ich habe mir so gedacht – so mit 38 – ich habe schon relativ viel gemacht im Leben und jetzt eine neue Herausforderung, wo ich glaube ich auch an meine Grenzen gehen werde – nicht nur körperlich. Ich kann mir auch vorstellen, dass das mental ganz schnell anstrengend ist, wenn man auf einmal so Tänze hat, die vielleicht nicht so leicht zu lernen sind. Es ist die Herausforderung und der Spaß. Weil Tanzen hat mich mein Leben lang immer begleitet. Es war die große Liebe für mich und ich hoffe, dass ich jetzt so viele Jahre später – also ich tanze seit locker zehn Jahren nicht mehr aktiv Breakdance -, dass ich jetzt noch mal wieder eine neue Liebe für eine andere Tanzrichtung entfachen kann.“
Würdest du sagen die Erfahrung aus dem Breakdance ist ein Vorteil oder ein Nachteil?
Marc Eggers: „Ich bin mir nicht so sicher, ob es einen Vorteil ist, dass ich Breakdance gemacht habe. Ich höre im Umfeld, dass die Erwartungshaltung sehr hoch ist mir gegenüber. Ich kann es halt selber nicht beurteilen, weil ich habe einfach noch nie Standard getanzt. Ich weiß gar nicht, kommt mir das zugute oder auch nicht. Daher ist es eigentlich schwer zu beurteilen, aber klar, Breakdance ist etwas Musikalisches, man tanzt zur Musik, ich habe schon Choreographien gemacht, ich liebe Tanzschulen, ich bin da aufgewachsen. Ich glaube das wird mir auf jeden Fall schon so einen kleinen in Anführungsstrichen Vorteil verschaffen.“
*** Lest jetzt auch hier die Biografie von Marc Eggers mit allen Infos zum „Let’s Dance“-Kandidaten***
Du solltest zumindest den Beat im Blut haben…
Marc Eggers: „Ich habe den Beat. Ich versuche mich ja auch als Party-Schlagersänger. Da würden viele Leute sagen ich habe nicht den Beat – stimmlich gesehen -, aber schon, ja. Ich habe auf jeden Fall Rhythmusgefühl und dadurch das ich ja auch Musik mache… Und ich liebe auch Musik, also auch jegliche Genres, Musikrichtung. Ich fühle mich irgendwie überall so ein bisschen zu Hause. Daher glaube ich klar, also Taktgefühlt sollte schon da sein.“
Schlagersänger, Influencer, Breakdancer – was kannst du nicht?
Marc Eggers: „Ne, was kann ich richtig? Das ist wirklich… Ich mache so viele Sachen und alles immer nur so halb gut. Ne, ich habe tatsächlich in meinen 38 Jahren glaube ich schon vieles gemacht und auch vieles mit 100%iger Leidenschaft und Energie. Ich brauche aber immer wieder neue Sachen. Ich habe mit Breakdance angefangen und dann habe ich auch sehr lange Modeln dürfen. Dann habe ich mal eine Serie bei RTL gehabt „Berlin Models“, dann klar „Supertalent“ war noch davor, dann habe ich mit YouTube angefangen – da habe ich moderiert. Jetzt mache ich Party-Schlager und bin sogar noch bei Let’s Dance“, aber es sind alles Sachen, wo ich sage, da ist wirklich mein Herz. Mein Herz hängt da so dran und ich habe so viel Spaß daran, dass sich das auch nie wie Arbeit oder wie ein Job angefühlt hat. Und ich glaube das liegt auch daran, dass ich dann, wenn es irgendwie doch mal unangenehmer wurde und – ich meine jetzt nicht im Sinne von das man sich irgendwo durchbeißen muss -, sondern dass man das Gefühl hat, der Spaß geht so ein bisschen verloren… Irgendwie, wenn du nach über zehn Jahren Breakdance, wenn du bei sämtlichen Meisterschaften warst, wenn du Tag und Nacht trainiert hast und dein Leben sich immer nur um diese eine Sache gedreht hat, irgendwann willst du dich auch mal weiterentwickeln und so war es dann auch beim Modeln. Nach einigen Jahren habe ich gesagt: „Doch jetzt brauche ich wieder was Neues. Ich will mehr vom Leben. Ich bin so hungrig.“ Ich bin so dankbar und glücklich so vieles erleben zu dürfen und so gesund zu sein und so viel auszuprobieren. Und daher habe ich einfach relativ viel schon gemacht im Leben. Ja, das stimmt und jetzt auch noch Standardtänzer bei „Let’s Dance“.“
Auf welchem Niveau hast du dich denn damals beim Breakdance bewegt?
Marc Eggers: „Wir sind tatsächlich sogar Deutscher Meister geworden mit der Gruppe. 2011 haben wir die deutsche Meisterschaft gewonnen – Das Battle oft the Year. Breakdance war für mich wirklich der erste Gedanke, wenn ich aufgewacht bin, und der letzte Gedanke war Breakdance. Es war sogar in der Schule… Ich war extra laut im Unterricht, damit mich der Lehrer rausschmeißt, damit ich in die Pausenhalle konnte, um zu trainieren, weil wir hatten damals nur so eine ganz kleine Wohnung und da konntest du nicht trainieren. Das Haus der Jugend hatte nicht immer offen und dann habe ich wirklich während der Schulzeit sogar getanzt. Das war natürlich ein großer Nachteil für meine schulische Leistung, aber ich hatte sehr viel Spaß, denn wenn die Schüler in die Pause gekommen sind, war ich auf einmal auf dem Kopf in der Pausenhalle und habe trainiert. Die Lehrer dachten auch: „Der Eggers, der hat nicht mehr alle Latten am Zaun.“, aber hey, Grüße gehen raus. Jetzt bin ich bei „Let’s Dance“.“
Ist „Let’s Dance“ jetzt das NEXT LEVEL?
Marc Eggers: „Ob es ein Teil, der in Entwicklung ist? Ich glaube irgendwie einfach so: Alles hat so seinen Weg im Leben und dann fügt sich das so und dann soll das auch so sein. Es ist auch immer schwer zu sagen. Bei allen Sachen, die ich bis jetzt im Leben gemacht habe, habe ich irgendwie was gelernt und mitgenommen und auch wenn man es nicht direkt sofort gemerkt hat – selbst negative Dinge – das prägt dein Leben und das formt einen zu einem Menschen und ich glaube, dass „Let’s Dance“ auch so eine Reise ist, wo man unfassbar viel mitnehmen kann. Und ich rede jetzt nicht nur von, dass man hier Geld verdient oder vielleicht Aufmerksamkeit bekommt, sondern so das Menschliche, sich auseinandersetzen mit dem Körper, eine Tanzpartnerin, die komplett fremd ist, Millionenpublikum, Live-Publikum. Das sind natürlich auch noch mal neue Sachen. Klar habe ich sowas schon im Leben gemacht, vor vielen Leuten auftreten oder in einer Fernsehshow zu sein. Aber trotzdem ist es was Neues und ich glaube ich werde hier sehr viel lernen und mitnehmen.“
Wie wichtig ist diese Aufmerksamkeit für dich?
Marc Eggers: „Ja es ist klar. Leute, die hier sind, da hat man immer diesen Hintergedanken: Die sind jetzt da, weil die wollen unbedingt von sehr vielen Menschen gesehen werden. Ich glaube ich wurde schon auch hier und da öfter mal von Leuten gesehen und mein Beweggrund ist immer irgendwie der Spaß und die Liebe zu den Sachen, die ich so mache. Und natürlich ist das cool, wenn das viele Leute sehen und das wünschen wir uns ja alle bei so einer Produktion. Das einfach am besten mehrere Millionen Leute sich die Sendung angucken. Aber ich wäre auch glaube ich hier, wenn keiner gucken würde, sondern nur das Team. Und man würde jedes Wochenende, jeden Freitag da vor dem Publikum das Tanzbein schwingen.“
Könnte es eine Stärke von dir sein, dass du dir keinen Kopf machst?
Marc Eggers: „Ja es ist natürlich immer leicht gesagt vor so einer Sendung: Ich mache mir keinen Kopf. Ich glaube, wenn du dann erstmal trainierst, dir mehr oder weniger auf gut deutsch den Arsch aufreißt und dann stehst du da Live-Publikum, mehrere Millionen vorm Fernseher, dann glaube ich verliert man auch immer ein bisschen die Leichtigkeit. Aber ich habe halt im Vorfeld mir irgendwie keine Gedanken gemacht. Ich habe mich unfassbar gefreut als der Anruf kam und es war für mich eine große Ehre und ich habe gedacht: Geil das ist jetzt für mich die Möglichkeit zu tanzen, mich auch vor den Leuten so zu zeigen, wie ich bin. Und hey, wenn du rausfliegst und 100 Prozent gegeben hast, dann fliegst du halt raus und wenn die Reise weitergeht, dann genießt man das und gibt immer sein Bestes. Ich glaube das kann auf jeden Fall ein Vorteil sein. Also ich bin da ganz entspannt und ich will einfach Spaß haben.“
Du hast eine große Aufmerksamkeit durch die Beziehung mit Bill Kaulitz bekommen. Kannst du irgendetwas Positives aus der damaligen Beziehung oder der anschließenden Trennung ziehen?
Marc Eggers: „Ich nehme wirklich, man mag es kaum glauben, aber aus sämtlichen Sachen immer irgendwie was Positives, weil egal was einem widerfährt und ich glaube mir ist da auch schon recht viel widerfahren im Leben, jeder Mensch hat seinen Päckchen zu tragen. Man sieht es glaube ich oft nicht. Also man guckt den Leuten immer nur so vor den Kopf und nicht in den Kopf oder in das Herz. Aber viele Leute haben tatsächlich glaube ich eine größere Geschichte und tragen auch relativ viel mit sich rum. Dadurch wird man glaube ich auch öfters mal verurteilt oder man wird in die Schublade gesteckt, wo man vielleicht gar nicht reinpasst oder wo man sich selber auch nicht sieht. Aber am Ende des Tages versuche ich egal wie sehr man auf dem Boden aufklatscht und ich würde behaupten ich bin schon richtig also aus dem zehnten Stock mit einem Flachköpper komplett auf dem Boden aufgeklatscht, irgendwie geht es immer weiter und irgendwie hat man glücklicherweise auch immer Menschen um einen herum, die einen die Hand reichen und versuchen einen zu helfen und dann geht es weiter. Und im Laufe der Jahre eignet man sich dann auch ein härteres Fell an und merkt, wenn man weiter an sich arbeitet, versucht ein guter Mensch zu sein mit einem guten Herzen, alle Menschen gleich zu behandeln mit demselben Respekt, dann hat man glaube ich trotzdem noch weiter viel Spaß am Leben, auch wenn viele Leute einen vielleicht kritisieren oder viele unschöne Dinge in der Presse stehen.“
Eure Trennung ist noch nicht lange her – „Let’s Dance“ ist aber keine Ablenkung für dich, oder?
Marc Eggers: „Ne, ich glaube man fährt nie so gut damit im Leben, wenn man sich ablenkt. Also sei es jetzt irgendwie, dass man viele andere Dinge macht oder jetzt mit Drogen oder Alkohol oder keine Ahnung, das war für mich nie so ein Thema. Ich arbeite zwar immer sehr, sehr viel, das heißt viele Dinge im Leben können gar nicht so viel hochkommen, weil man tatsächlich immer ja unterwegs ist, am Arbeiten ist. Du hast angesprochen wie viele Sachen ich mache. Das bedeutet natürlich auch ich habe nicht ganz so viel Zeit. Aber nein es ist jetzt für mich nicht irgendwie eine Ablenkung oder so. Ich versuche mich schon immer sehr den Dingen auch zustellen und der Sache ins Auge zu gucken.“
Heißt, wie bist du mit den Schlagzeilen in den Medien umgegangen?
Marc Eggers: „Ja, mittlerweile ist es ja fast schon Standard geworden, dass echt öfter mal was in der Zeitung über mich steht. Teilweise natürlich auch Sachen, die vielleicht nicht stimmen oder die nicht so schön sind. Ich versuche mir nicht so vieles durchzulesen und mich da jetzt nicht so sehr von beeinflussen zu lassen. Aber ich bin auch ehrlich. Natürlich trifft einem dann das. Also auch mit 38 Jahren. Man ist davor nicht gewahrt, dass solche Sachen oder auch negative Kommentare… Man versucht das zur Seite zu schieben. Ja, ich habe leider jetzt auch nicht so den Halt der Familie, der glaube ich auch immer noch sehr wichtig ist. Ich habe sehr, sehr gute Freunde, was mir Unterstützung gibt. Unter anderem wie gesagt auch Sandra, die ja auch mitmacht bei „Let’s Dance“, die mir auch sehr, sehr viel halt gibt – auch in schlechten Zeiten. Aber das ist halt das Leben. Wenn man in der Öffentlichkeit steht, muss man damit rechnen, dass da auch Sachen stehen, die vielleicht nicht stimmen. Dass Leute auch irgendwas schreiben, was einen verletzt oder sehr beleidigend ist. Klar geht es auch oft unter die Gürtellinie, aber so ist es halt und ich versuche mich eher auf das positive zu konzentrieren und auch eher das zu machen, wofür ich eigentlich auch da bin. Leute zu unterhalten und für gute Laune zu sorgen und hier und da dafür zu sorgen, dass Leute so ein bisschen den eigenen Alltag vergessen.“
Du wirkst sehr aktiv und redegewandt, ist der private Marc genauso?
Marc Eggers: „Na ich liebe halt wirklich das Leben und bin so unfassbar dankbar und deshalb bin ich auch so glücklich und ich freue mich auch einfach Menschen zu sehen und freue mich tagtäglich das machen zu dürfen, was ich machen darf. Weil das ist ja auch nicht selbstverständlich, dass ist ein Geschenk irgendwie den Traumberuf zu haben oder die Traumberufe und überall so reinschnuppern zu dürfen. Aber natürlich ist der Marc privat auch jemand, der sehr Politik interessiert ist, der sich sehr gerne auch tief und tiefgründig unterhält mit Leuten und auch sehr lang und intensiv in Themen reingeht, sehr reflektiert. Also ich nehme auch Sachen schon sehr bewusst war und ich glaube, dass viele Leute das teilweise gar nicht so auf dem Schirm haben, weil immer nur der Spaß- und Kasperclown und sowas… Das bin ich natürlich nicht. Also es gibt kaum Themen, wo ich sagen würde, da kann man nicht zu mir kommen und auch in meinem Freundeskreis bin ich glaube ich immer eine Anlaufstelle, wo Leute sagen: „Okay da frage ich Marc. Da hole ich mal einen Rat.“ Ich habe schon würde ich sagen recht viel Lebenserfahrung gemacht, viel erlebt und da bin ich auch gerne für alle Leute da und unterhalte mich auch ganz besonders gern über Themen, die jetzt nicht irgendwie was mit Party-Schlager oder Oberflächlichkeit oder finanzielle Sachen oder so was irgendwie zu tun haben.“
Was ist denn dein Ziel bei „Let’s Dance“?
Marc Eggers: „Mein Ziel bei dem Projekt ist tatsächlich bis zur letzten Staffel den Spaß an diesem Projekt zu haben. Das ist so mein Hauptziel. Also wirklich, selbst wenn ich rausfliege, ich habe 100% gegeben, aber ich hatte so viel Spaß, dann wäre das für mich okay. Wenn ich rausfliege und ich habe nicht hundert Prozent gegeben, dann wäre es nicht okay. Aber ich will einfach richtig den Spaß haben. So eine gute Zeit, weil man ist ja im besten Falle hier wirklich mehrere Monate schon fast und ich glaube es gibt nichts schlimmeres als wenn man sich da irgendwie so hin quält und sagt: „Oh, ich habe jetzt nicht so Lust auf Training. Klar wird das zwischendurch hart werden und man hat wahrscheinlich seine Wehwehchen und man verzweifelt vielleicht auch mal bei einem Tanz, der einem nicht so liegt, aber ich hoffe und das ist so mein Hauptziel wirklich am Ende hier richtig Spaß zu haben.“
Bist du ein verletzungsanfälliger Typ?
Marc Eggers: „Ich bin tatsächlich nicht so verletzungsanfällig. Toi, toi, toi. Da klopfe ich doch mal auf meinen Holzkopf. Ich bin ein sehr empathischer Mensch, also ich glaube ich merke auch schnell, wenn jetzt auch bei meiner Tanzpartnerin irgendwie was sein sollte oder so. Dann glaube ich spüre ich das auch schnell, wenn sie auch was belastet oder privat bewegt oder so. Das kann ich mir vorstellen. Aber ich bin jetzt nicht jemand der irgendwie schnell aufgibt oder rumweint oder so. Ich versuche mich da immer durchzubeißen. Das zieht sich halt so durch mein ganzes Leben. Da gab es halt nicht so viel die Option irgendwie zu weinen, sondern man musste immer nach vorne schauen und weiterkämpfen. Und daher nö. Also ich hoffe, klar. Jetzt mittlerweile mit 38 steigt glaube ich das Verletzungsrisiko, aber ich bin da ganz guter Dinge, dass ich da gut durchkomme. Ich kann mich schon recht gut quälen.“
Du sprichst dein Leben an, erzähl mal…
Marc Eggers: „Die Frage ist was ich für ein Leben hatte? Ja also mein Leben… Wie gesagt jeder hat seine eigene Geschichte. Ich hatte ein wundervolles Leben, aber auch mit sehr vielen Tiefschlägen. Ich bin tatsächlich recht früh auf mich alleine gestellt gewesen. Also im Alter von 14 haben sich meine Eltern getrennt und mein Vater hat mich auch recht früh rausgeschmissen – tatsächlich zwei Tage vor Weihnachten – da war ich 15. Seit dem Zeitpunkt bin ich dann mehr oder weniger alleine durchs Leben gegangen. Und wenn man dann als junger Teenager – sag ich mal noch fast in der Pubertät gefühlt – sich dann so durchs Leben kämpft, dann macht man natürlich auch viele Dinge, die vielleicht nicht so gut sind. Man hat nicht so die finanziellen Mittel. Man zahlt dann vielleicht auch mal seine Miete nicht, weil man ja doch lieber irgendwie mit den Jungs was machen will. Wenn man dann die Miete über zwei, drei Monate vielleicht dann auch mal ein Jahr nicht zahlt, dann passiert das, was passieren muss. Dann steht der Gerichtsvollzieher vor der Tür. So war es dann auch bei mir. Im Alter von 23 habe ich tatsächlich alles verloren, was ich eigentlich hatte, weil meine Wohnung wurde zwangsgeräumt. Ich hatte noch mein Tanzen, also ich habe mit 12 Jahren angefangen Breakdance zu machen und das hat mir eigentlich auch immer so den Halt und die Kraft gegeben und habe dann ab dem Moment als Straßentänzer mein Geld verdient. Also ich bin dann mit meinen Jungs bei Wind und Wetter in die Hamburger Innenstadt – Mönckebergstraße, Spitaler Straße – und dann haben wir da getanzt und versucht Geld zu verdienen zum Leben. Also mit 23 hatte ich auch einen recht hohen Schuldenberg und keine Eltern wie gesagt, die da waren. Ich habe auch nur die Hauptschule besucht. Also ich war jetzt auch in der Schule… Ich habe lieber getanzt als jetzt zu lernen und mit der Hauptschule hatte man auch zur damaligen Zeit nicht so die besten Möglichkeiten auf eine gute Jobaussicht und da habe ich halt als Straßentänzer mein Geld verdient und habe versucht mich da durchzubeißen.“
Du hattest mit 15 Jahren also deine erste eigene Wohnung?
Marc Eggers: „Ne, ich bin auch mehr oder weniger in einem sozialen Brennpunkt – auch in Hamburg – groß geworden und betreutes Wohnen wäre glaube ich auch nicht so gut gewesen als Option. Ich bin glücklicherweise von meiner Schwester aufgenommen worden. Die ist nämlich vier Jahre älter als ich und die ist in ihrer erste eigene Wohnung – 36 Quadratmeter mit ihrem Freund – gezogen und ich habe dann da auf der Couch gelebt bis ich dann 18 wurde und dann bin ich in meine erste Wohnung rein. Da bin ich meiner Schwester natürlich auch sehr dankbar für. Sie ist auch mittlerweile verheiratet und hat Kinder, also genau das Gegenteil von mir. Sie wohnt behütet in einem Haus. Aber das war natürlich auch ein großer Schritt für sie, ihren kleinen Bruder, der natürlich auch ein bisschen störrisch war und rebellisch – würde ich jetzt mal fast sagen -, der das Tanzen irgendwie im Kopf hatte, den aufzunehmen und der dann da im Wohnzimmer auf der Schlafcouch pennt. Mit 18 bin ich dann in die eigene Wohnung und dann kam halt das eine zum anderen. In der Mittagspause bin ich dann eher in die Innenstadt gegangen, um halt noch Geld zu verdienen. Ich glaube mein Ausbildungsgehalt war 480 Euro, die Miete war 400 Euro und die Fahrkarte war noch mal 50 oder so. Da war ich schon fast bei minus ohne Essen und ohne irgendwie Spaß am Leben zu haben und dann bin ich halt tatsächlich immer in der Mittagspause in die Innenstadt. Ich habe da getanzt und wenn die Bahn mal nicht pünktlich zurückkam, bin ich zu spät gekommen und das hat sich mein Chef zweimal mit angeguckt und beim dritten Mal gab es dann die Kündigung und so hatte ich dann auch keine Ausbildung mehr.“
Wie, denkst du, wirst du mit Emotionen auf dem Tanzparkett umgehen?
Marc Eggers: „Ja, ich glaube die erste Emotion, die man hier vermitteln sollte, ist der Spaß am Tanzen und die gute Laune und ich glaube das sollte ich schon irgendwie hinbekommen. Also dadurch, wenn man den Druck jetzt nicht zu groß werden lässt, sondern einfach den Spaß in den Vordergrund stellt und vor allem sich gut vorbereitet… Ich glaube das ist wichtig, wenn du viel trainierst und du weißt der Tanz sitzt, die Bewegungsabläufe die sind drinnen, dann kannst du dich auch mehr aufs Spaß haben konzentrieren, weil das vergisst man immer so oft. Man ist so oft so angespannt. Ich habe ja jetzt auch schon einiges machen dürfen – so in den letzten 15 Jahren – und das ist immer so das Wichtigste – den Moment genießen. Ein guter Freund von mir – Knossi war ja auch schon bei „Let’s Dance“ – und ich, egal was wir so zusammen erlebt haben im letzten Jahr – wir durften irgendwie vor 45.000 Leuten auftreten -, wir gucken uns manchmal auf der Bühne an und sagen uns: „Hey, genieß den Moment. Hab Spaß. Genieß das gerade.“ Und ich glaube immer im hier und jetzt sein, sich nicht zu viel Gedanken zu machen über die nächste Show oder was alles so schief gehen kann, sondern einfach das zu genießen und die Dankbarkeit zu haben, dass man bei so einer tollen Show dabei sein darf.“
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