Am 29.04.25 startet die dritte Staffel von “Die Verräter” auf RTL. Unter den 16 Teilnehmern ist unter anderem auch der Schauspieler Thaddäus Meilinger. Warum er die Teilnahme zusagte und wie es ihm beim Dreh erging, das verriet er jetzt im RTL-Interview.
Warum hast du dich für eine Teilnahme an „Die Verräter“ entschieden?
„‚Die Verräter‘ war für mich auch deshalb besonders, weil es das erste Projekt war, in dem man mich nach längerer Zeit wieder sieht. Nach meinem Ausstieg bei GZSZ war ich eine Weile nicht mehr öffentlich präsent. Jetzt ist der Moment, mich wieder zu zeigen – mit wachem Blick, Spiellust und dem Interesse an Menschen. Mich hat sofort das Psychospiel interessiert. Wie fühlt es sich an, wenn du in eine Gruppe geworfen wirst, in der manche lügen und manche nicht? Wem vertraust du? Wie verändert sich dein eigenes Verhalten, wenn du ständig beobachtet wirst? Ich wollte wissen, wie sich das anfühlt, wenn man mittendrin steckt. Und ob man dabei etwas über sich oder andere lernt. Ich kannte das Spielprinzip und habe mir nach der Anfrage die 1. Staffel genau angeschaut. Entscheidend war für mich, wie die Show mit den Teilnehmenden umgeht. Und ich fand: Das ist intelligent erzählt. Spannend, aber respektvoll. In einem Interview hat jemand aus der 1. Staffel, Friedrich Liechtenstein, mal gesagt, das Ganze habe etwas Philosophisches. Das ist doch toll im Fernsehen. Mich hat vor allem die psychologische Ebene interessiert. Was macht es mit Menschen, wenn einige Wissen haben und andere nicht? Wie verändert sich das Verhalten in einer Gruppe, wenn plötzlich niemand mehr weiß, wem er trauen kann? Ich wollte das erleben.“
Was ist das Besondere an „Die Verräter“?
„‚Die Verräter‘ ist für mich ein Spiel mit psychologischem Tiefgang. Es geht um Vertrauen, Manipulation, Unsicherheit – und darum, wie Menschen damit umgehen, wenn du plötzlich nicht mehr weißt, was du glauben kannst. Das Spannende ist: Die Situation ist konstruiert, aber die Reaktionen sind echt. Du siehst Verhalten, das sonst im Alltag oft verdeckt bleibt, siehst, wie Menschen versuchen, sich zu schützen – mit Misstrauen, mit Masken, mit Machtspielen. Wer führt? Wer kippt? Wer schützt sich mit Lächeln, wer mit Kontrolle? Ich fand das Format überraschend anspruchsvoll. Es verlangt, dass du dich auf eine Rolle einlässt – aber nicht im schauspielerischen Sinn, sondern im sozialen. Du wirst zur Figur in einem Spiel, das ständig die Regeln verändert. Und du musst dich selbst darin wiederfinden.“
Was macht das Format mit einem?
„Das Format bringt dich an Punkte, an denen du dich selbst überraschst. Du beobachtest andere, klar – und irgendwann beginnst du, auch dich selbst zu beobachten. Wie du misstrauisch wirst. Wie du jemandem nicht in die Augen schauen kannst, obwohl du vielleicht gerade nichts gemacht hast. Für mich war das wie ein psychologisches Labor. Du bekommst eine Rolle – aber alles drum herum ist echt: der Raum, die Menschen, die Emotionen. Ich kenne das aus meinem Beruf: Als Schauspieler gehe ich bewusst in Zustände, die im Alltag oft weggedrückt werden – Unsicherheit, Misstrauen, Kontrollverlust. Auch die dunklen Seiten und Abgründe. Bei ‚Die Verräter‘ war das nicht gespielt. Es war echt. Kein Text, keine Regie, kein Schutz. Und vielleicht liegt genau darin auch das Spannende. Ich bin sensibler geworden – für mein eigenes Verhalten und das der anderen. Und ich nehme das mit in die Arbeit: die Lust, noch genauer hinzuschauen. Zu spielen – und zu verstehen, was da passiert.“